Samstag, 13. Februar 2010

Befluegelt von den vielen Kommentaren, die ich unter meinen vorletzten Post bekommen habe, hatte ich mir nach meinem letzten Internetcafeaufenthyalt vorgenommen, noch live aus Zanzibar einen ausfuehrlichen Festivalbericht zu schicken. Es bleiben jetzt noch 23 Minuten und 25 Sekunden. 24.23...
Bisher habe ich ausschliesslich in der wunderschoenen Stone Town geweilt. Ob sich das noch aendern wird ist unklar und hanegt davon ab, ob ich zur grossen Abschlussparty am Dienstag an die Ostkueste fahre oder aber schon am Montag wieder nach Dar zurueckfahre. Das wird wohl was spontanes werden. So wohl, wie ich mich hier momentan fuehle, ist es gut moeglich, dass ich noch ein paar Tage dranhaenge. Andererseits werde ich am Montag meine bisherige Unterkunft verlassen muessen - die Wohnung im zweiten Stock in einem Haus mitten in der Stone Town verliert trotz extremen Wasser- und Stromnmangels nur sehr wenig an Charme. Inzwischen hausen wir dort zu dreizehnt (sechs Deutsche, eine Estin, eine Kenianerin, eine Daenin, zwei Tansanier, eine Englaenderin und eine Finnin), doch es laessr sich wirklich wunderbar aushalten. Eigentlich dient die Wohnung ja auch ausschliesslich dazu, mein recht grosses Verlangen nach Schlaf zu befriedigen.
Jenes Verlangen uebermannte mich in den letzten Tagen meist sehr spaet. Gegen ein oder zwei Uhr endete in den letzten Tagen das Konzert, danach zog es uns dann in eine Raggaebar und zum ersten Hahnenkraehen fand ich mich dann meistens im Bett liegend. Am eher spaeten Vormittag oder fruehen Nachmittag stehe ich dann gesund und munter auf und ziehe den Tag ueber durch Stone Town, offen fuer neue Begegnungen und viele, viele spannende Eindruecke. Mit untergehender Sonne pilgerten wir in den letzten Tagen stets zum Darajanimarkt, um, wie so viele Einheimische, im Kerzenschein Berge von Ugali na Samaki (Maismehlbrei mit Fisch) zu verschlingen. Gemuetlich verdaut wird dann am anderen Ende der Stone Town in den traumhaft schoenen Forodhani Gardens, wo das Verhaeltnis Touristen zu Einheimischen deutlich anders ist als am Darajani, wo meine Hautfarbe (Ruecken: rot, Bauch: rosa, Gesicht: rosabraun - natuerlich sehen die nur mein Gesicht) doch etwas mehr heraussticht.
Nun zum Festival selbst: es ist komisch! Viel Getrommel und Getanze solange es noch hel ist, danach kommen unglaublich viele wirklich aussergewoehnliche Kuenstler, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu ueberzeugen wissen. Sei es eine Norwegerin, die psychedelische, norwegische Eingeborenenmusik macht und zu deren Musik der traumhafte Sternenhimmel Zanzibars noch schoener wird, seien es einige Machos auis Kenia, die der Menge einheizen, dass keiner mehr auf der Wiese sitzt und alles tanzt, ein Tansanier mit seiner japanischen Band oder eine Band Behinderter aus Dar Es Salaam, bei der zwei Lahme die Taenzer sind und die einfach pure Lebensfreude ausstraheln.
Es faellt wohl jedem auf: mir gefaellt es hier wundserbar!
Noch 40 Sekunden - schnell veroeffentlichen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen