Die Zeit vergeht und es scheint nicht viel zu passieren. Die Blogeinträge werden weniger. Tut mir leid. Aber jetzt ist es mal wieder Zeit, mich mitzuteilen: Das Projekt mit den Straßenkindern ist im Gange, geht aber nur schleppend voran. Wir haben schon ein Haus, in das wir einziehen wollen. Bis wir diesen Schritt aber wagen können, müssen wir erst einmal den endgültigen Mietpreis aushandeln und die Lizenz für den Betrieb (eine ausgesprochen unpassende Bezeichnung) erhalten. Das sind genau zwei Termine. Klingt nach weinjg, doch letzte Woche warteten wir an drei Tagen stundenlang ohne Erfolg. Es heißt immer wieder „später“. Das ist auf die Dauer ein wenig nervig, aber die Wartezeit gemeinsam mit Manuel und Salva (der Tansanier, der Manuel mit vollem Einsatz unterstützt) ist auch schön.
Inzwischen kenne ich mich auch ein wenig in Moshis Nachtleben aus. Die letzten beiden Wochenenden habe ich gemeinsam mit einigen anderen Freiwilligen die Nacht zum Tag gemacht und hatte dabei auch viel Spaß. Das Gefühl, mit manchen der Leute aber nur aus dem Grund wegzugehen, weil man eben das gleiche Los (Freiwilliger, weiß, evtl. Deutsch) gezogen hat, lässt mich aber nicht los. Mein Eindruck ist sogar der, dass die, die sich am meisten über solches Verhalten in „ihrem“ Land beschweren, selbiges hier am stärksten praktizieren. Für die Zukunft nehme ich mir auf jeden Fall vor, mehr mit Tansaniern wegzugehen oder zumindest in die Bars und Clubs zu gehen, in denen auch und vor allem Einheimische verkehren.
Was gibt es noch neues? Ich war wieder bei der International School, um meinen deformierten Körper in Form zu bringen. Dienstag Rugby, Mittwoch Fußball, Donnerstag Muskelkater, Freitag auch. Nach zwei sportfreien Monaten war das ein herrliches Gefühl. So schön, dass ich es glatt nochmal erleben wollen würde, wenn ich dafür nich schon wieder zwei Monate nur faulenzen müsste. So, den meisten Lesern ist inzwischen wahrscheinlich aufgefallen, dass es nicht allzu viel essentielles von mir zu erzählen gibt. Deshalb muss ich es diesmal bei diesem kurzen Eintrag belassen. Bis bald!
Montag, 25. Januar 2010
Freitag, 15. Januar 2010
Arbeit?
Nachdem ich heute um kurz vor sieben aufgestanden bin, habe ich endlich mal wieder Zeit, gemütlich einen Blogeintrag zu verfassen. Oder ist es eher eine Lustsache? Oder fehlen mir einfach die Inhalte? Eigentlich habe ich genug Zeit, Lust und auch Inhalt, um mal wieder zu schreiben!
Ja, früh aufgestanden heute, um die ringförmige Sonnenfinsternis zu beobachten, die laut Wikipedia um 07:07 in Afrika und Asien sichtbar sein soll. Dass diese Zeitangabe nicht für Tansania gilt, ist mir ca. Um 07:05 klar geworden. Dafür habe ich jetzt noch einen schön langen Tag vor mir und in ein oder zwei Stunden auch noch eine Sonnenfinsternis, wenn es denn so schön klar bleibt. In letzter Zeit war gutes Wetter nämlich ausgesprochen selten – meist bewölkt und auch täglich ein starker, etwas längerer Schauer.
Das etwas düstere Wetter passt nicht zu meiner Laune. Seit meiner Rückkehr aus Malawi habe ich einige interessante Bekanntschaften gemacht, allen voran mit Manuel und Salva. Noch dazu kam mir in Form dieser beiden Personen auch Arbeit entgegen – herrlich! Ich denke, ich sollte ausführlicher werden:
Manuel habe ich in der letzten Woche getroffen, nachdem mir Anni von seinem Projekt erzählt und mir seine Handynummer gegeben hatte. Ich war sofort an seiner Arbeit interessiert: er möchte ein Heim für Straßenkinder in Moshi aufbauen, speziell für jene, die schon recht alt sind (fünfzehn und mehr) und deren Perspektiven wenig rosig sind. Das Geld hierzu hat Manuel bereits durch Spenden eingesammelt, sodass dem Start des Projekts aus finanzieller Sicht nichts mehr im Wege steht. Zu gegebenem Anlass werde ich die Spendenverbindung hier reinstellen. Bis dahin muss jedoch noch einiges geschehen, um das Heim für die Jungs – es sind keine Mädchen dabei – zu realisieren: zuerst brauchen wir eine Lizenz dafür, ein solches Heim zu betreiben, dann benötigen wir ein Haus, eine Angestellte, ein festes Konzept für die Erziehung, etc. Manuel fliegt zur Zeit von allen Seiten Unterstützung zu, denn ich bin mitnichten der einzige, der ihn bei diesem mutigen Projekt unterstützen will. Zum einen ist Franzi, eine Praktikantin in einem Hotel, hier zu erwähnen, zum anderen Salva. Er ist ein tansanischer Junge, der fließend Englisch spricht und durch den wir wunderbar mit den Straßenkindern kommunizieren können. Smalltalk geht zwar auch so, aber diese Kinder bedürfen etwas mehr. Außerdem helfen noch zwei Tansanier mit, die ich selbst noch nicht kenne, die aber mit ihrem die Verantwortung für das Projekt übernehmen. Wenn das Heim über einen Ausländer laufen würde, wäre das ein zu großer bürokratischer Akt. Ich habe einige der Jungs auch schon kennen gelernt, sie ein bisschen interviewt und auch Fotos von ihnen gemacht. Von jedem, der da war werde ich auch eines der Fotos entwickeln lassen und ihnen geben. Sie sind schon in grosser Vorfreude. Einige Bilder habe ich auch hochgeladen.
Am Donnerstag haben wir auch schon ein wunderbar passendes Haus gefunden, bei dem nur noch ein wenig über die Miete diskutiert werden muss. Wie immer haben wir einen kleinen Bonusaufschlag für unsere Hautfarbe bekommen. Es ist schön, immer eine Extrabehandlung zu bekommen und so auch nicht zu vergessen, dass man ein Gast ist...
Ernsthaft schön ist, dass Grace mich voll unterstützt. Zumindest legt sie mir keine Steine in den Weg und freut sich darüber, dass ich endlich eine Beschäftigung gefunden habe. Auch das Eine-Welt-Netz ist damit einverstanden, wenn denn alles über Envirocare läuft. Für mich wird das der nächste kleine Schritt sein, sodass ich quasi offiziell in dem Projekt von Manuel mitarbeite.
Nichtsdestotrotz habe ich diese Woche erstmals eines der Trainings besucht, die von Envirocare für die Bauern organisiert werden. Mein Eindruck war durchaus positiv, die Bauern schienen zu lernen. Gleichzeitig merkte ich aber, dass es mir selbst wenig bringen würde, Vorträgen zu lauschen, bei denen auf Kiswahili der Kaffeeanbau erklärt wird. Das waren einfach zu viel Wörter, die ich nicht kannte, sodass ich vin dem Training inhaltlich gar nichts mitnahm.
Ich fasse zusammen: ich habe was zu tun und es steht noch unglaublich viel bevor, worauf ich mich freue. Schön, oder?
Jetzt wird es draußen schon ein bisschen dunkler, weshalb ich den Bericht beende und mich der Natur zuwende.
Bis bald!
Ja, früh aufgestanden heute, um die ringförmige Sonnenfinsternis zu beobachten, die laut Wikipedia um 07:07 in Afrika und Asien sichtbar sein soll. Dass diese Zeitangabe nicht für Tansania gilt, ist mir ca. Um 07:05 klar geworden. Dafür habe ich jetzt noch einen schön langen Tag vor mir und in ein oder zwei Stunden auch noch eine Sonnenfinsternis, wenn es denn so schön klar bleibt. In letzter Zeit war gutes Wetter nämlich ausgesprochen selten – meist bewölkt und auch täglich ein starker, etwas längerer Schauer.
Das etwas düstere Wetter passt nicht zu meiner Laune. Seit meiner Rückkehr aus Malawi habe ich einige interessante Bekanntschaften gemacht, allen voran mit Manuel und Salva. Noch dazu kam mir in Form dieser beiden Personen auch Arbeit entgegen – herrlich! Ich denke, ich sollte ausführlicher werden:
Manuel habe ich in der letzten Woche getroffen, nachdem mir Anni von seinem Projekt erzählt und mir seine Handynummer gegeben hatte. Ich war sofort an seiner Arbeit interessiert: er möchte ein Heim für Straßenkinder in Moshi aufbauen, speziell für jene, die schon recht alt sind (fünfzehn und mehr) und deren Perspektiven wenig rosig sind. Das Geld hierzu hat Manuel bereits durch Spenden eingesammelt, sodass dem Start des Projekts aus finanzieller Sicht nichts mehr im Wege steht. Zu gegebenem Anlass werde ich die Spendenverbindung hier reinstellen. Bis dahin muss jedoch noch einiges geschehen, um das Heim für die Jungs – es sind keine Mädchen dabei – zu realisieren: zuerst brauchen wir eine Lizenz dafür, ein solches Heim zu betreiben, dann benötigen wir ein Haus, eine Angestellte, ein festes Konzept für die Erziehung, etc. Manuel fliegt zur Zeit von allen Seiten Unterstützung zu, denn ich bin mitnichten der einzige, der ihn bei diesem mutigen Projekt unterstützen will. Zum einen ist Franzi, eine Praktikantin in einem Hotel, hier zu erwähnen, zum anderen Salva. Er ist ein tansanischer Junge, der fließend Englisch spricht und durch den wir wunderbar mit den Straßenkindern kommunizieren können. Smalltalk geht zwar auch so, aber diese Kinder bedürfen etwas mehr. Außerdem helfen noch zwei Tansanier mit, die ich selbst noch nicht kenne, die aber mit ihrem die Verantwortung für das Projekt übernehmen. Wenn das Heim über einen Ausländer laufen würde, wäre das ein zu großer bürokratischer Akt. Ich habe einige der Jungs auch schon kennen gelernt, sie ein bisschen interviewt und auch Fotos von ihnen gemacht. Von jedem, der da war werde ich auch eines der Fotos entwickeln lassen und ihnen geben. Sie sind schon in grosser Vorfreude. Einige Bilder habe ich auch hochgeladen.
Am Donnerstag haben wir auch schon ein wunderbar passendes Haus gefunden, bei dem nur noch ein wenig über die Miete diskutiert werden muss. Wie immer haben wir einen kleinen Bonusaufschlag für unsere Hautfarbe bekommen. Es ist schön, immer eine Extrabehandlung zu bekommen und so auch nicht zu vergessen, dass man ein Gast ist...
Ernsthaft schön ist, dass Grace mich voll unterstützt. Zumindest legt sie mir keine Steine in den Weg und freut sich darüber, dass ich endlich eine Beschäftigung gefunden habe. Auch das Eine-Welt-Netz ist damit einverstanden, wenn denn alles über Envirocare läuft. Für mich wird das der nächste kleine Schritt sein, sodass ich quasi offiziell in dem Projekt von Manuel mitarbeite.
Nichtsdestotrotz habe ich diese Woche erstmals eines der Trainings besucht, die von Envirocare für die Bauern organisiert werden. Mein Eindruck war durchaus positiv, die Bauern schienen zu lernen. Gleichzeitig merkte ich aber, dass es mir selbst wenig bringen würde, Vorträgen zu lauschen, bei denen auf Kiswahili der Kaffeeanbau erklärt wird. Das waren einfach zu viel Wörter, die ich nicht kannte, sodass ich vin dem Training inhaltlich gar nichts mitnahm.
Ich fasse zusammen: ich habe was zu tun und es steht noch unglaublich viel bevor, worauf ich mich freue. Schön, oder?
Jetzt wird es draußen schon ein bisschen dunkler, weshalb ich den Bericht beende und mich der Natur zuwende.
Bis bald!
Donnerstag, 7. Januar 2010
Malawi...
--------Fotos gucken!---------
...Malawi, Malawi...ich weiß nicht genau, wo ich jetzt anfangen soll zu erzählen. Die meisten haben inzwischen vermutlich (hoffentlich) verstanden, dass der folgende Blogeintrag über dieses kleine Land südlich von Tansania berichten soll. Und natürlich von meiner Reise dorthin und zurück.
Mein alter Schulkollege, Monsieur David Drengk, ist als Freiwilliger des DED in Blantyre tätig und wir hatten von Anfang an geplant, uns gegenseitig zu besuchen. Für das diesjährige Weihnachtsfest und Silvester und Neujahr habe ich mir dann vorgenommen, diese Verabredung wahrzumachen.
Also bin ich in Moshi in den Bus nach Mbeya gesprungen. Soweit war meine Reise vorher geplant. Nach guten siebzehn Stunden im Luxusbus kamen wir um Mitterneacht am Ziel an. Ich schlief dann einfach im Bus weiter, bis am nächsten Morgen alle Schläfer um halb sechs rausgeschmissen wurden. Ein netter Mann nahm sich dann meiner an und zeigte mir, wie ich bis zur Grenze Malawis kommen würde – nach eineinhalb Stunden Daladalafahrt war die zweite Etappe (bis zur Grenze) geschafft, die von einem Fahrradtaxiritt mit Rucksack und Tasche plus meine Wenigkeit einen gebührenden Schlussspurt erlebte.
Die Aus- und Einreiseformalia waren ziemlich schnell erledigt und schon saß ich im Taxi nach Karonga. Für gute zweieurofünfzig legte ich diese knapp fünfzig Kilometer durchaus bequem zurück. Zuerst war das Taxi noch recht voll, doch die zahlreichen Polizeikontrollen taten ihr bestes, die anderen Passagiere aus dem Taxi rauszuziehen. Insbesondere die beiden tansanischen Fischer, die ihr ganzes Equipment dabei hatten, mussten erst einmal bestechen, bevor die nächste Kontrolle die Beschlagnahmung ihres Gutes zufolge hatte (sie hatten nämlich kein Geld mehr).
Karonga. Bis hierhin zeigte mir auch meine Landkarte an, wo ich war und ich wusste auch, dass ich an meinem zweiten Tag locker dorthin kommen würde. Wie von dort die Verbindung nach Blantyre sein würde, wusste ich aber nicht. Dementsprechend war ich erleichtert, als gleich zwei Busse mit dem Schild "Blantyre" in der Scheibe auf dem Busbahnhof einfuhren. Wunderbar :) Ich hatte in Karonga auch ziemliches Glück, nicht von den zahlreichen Erdbeben erfasst zu werden, die die Gegend in der Vorweihnachtszeit heimsuchten – stärkstes Beben: 6,2 auf der Richterskala.
Nach einer Stunde warten, setzte sich der Bus dann in Bewegung, fuhr erst entlang des wunderschönen Lake Malawi und bog dann in die Berge ab. Es war unglaublich grün hier, wie ich es bei mir oben noch nie gesehen hatte. Überall wuchs Mais oder anderes Grünzeug, es gab richtige Flüsse und es war einfach schön. Leider fuhren wir ab Mzuzu im Dunkeln, sodass ich die Rückkehr ans Seeufer nicht mehr sehen konnte. Dafür hatte ich genug Zeit zu schlafen, wenn nicht gerade alle Passagiere zum aussteigen aufgefordert wurden, damit die Polizei zum x-ten mal das Gepäck filzen kann. Meistens liefen diese Kontrollen dann auch noch so ab, dass einfach alle wach wurden ausstiegen, der Polizist einmal durch den Bus spazierte und dann wieder alle einstiegen. Ui, das war sinnvoll. Aber gut, ein bisschen Bewegung in sechzehn Stunden Busfahrt sind nicht schlecht. Morgens um halb fünf oder so war ich dann in Blantyre – es war mein Geburtstag und durch meine unerwartet frühe Ankunft (ich hatte mit mindestens drei vollen Reisetagen gerechnet) habe ich mir selbst das schönste Geschenk gemacht. David holte mich dann nach kurzer Zeit ab – wie schon in Mbeya nahm sich auch hier einer meiner Mitfahrer meiner an und wartete, bis David da war – und wir fuhren erstmal zu ihm nach Hause. Ein Segen, so eine Dusche nach zwei Tagen im Bus sitzen.
Was nun folgte, war ein fast zweiwöchiger Entspannungsurlaub. Extrem entspannend. Bis zum ersten Weihnachtsfeiertag waren wir noch in Blantyre. Heiligabend feierten alle DED-Blantyre-Freiwilligen zusammen. Da war ich auch eingeladen und wir verantalteten ein großartiges Fressgelage. Es war herrlich: Grillhühnchen, Frikadellen, viele Salate, selbstgebackenes Brot, diverse Nachtische...auch Alkohol gab's – ein bisschen. Zwischendrin lasen wir die Weihnachtsgeschichte. Gottesdienst war leider nicht. In Malawi gibt es nicht den typischen Heiligabendgottesdienst. Man geht am 24. irgendwann in die Kirche, fängt zu singen an und verlässt das Gebäude am nächsten Morgen. Das war nicht ganz nach meinem Geschmack. Insgesamt kann ich sagen, Heiligabend war ein voller Erfolg!
Am Folgetag fuhr dann die ganze Gruppe nach Cape McLear. An diesem wunderschönen Fleckchen Erde machten wir dann wirklich nichts als Faulenzen. Okay, einmal sind wir zu der Insel gefahren, die direkt vorm Ufer liegt und waren schnorcheln. Bei der riesigen Vielfalt an Buntbarschen war das ein voller Erfolg. Genauso wie die zweite wirkliche Aktivität, die wir unternommen, bzw. zu der wir eingeladen wurden: unsere Campingplatznachbarn waren mit eigenem Boot, Wasserskiern, etc. angereist und luden uns ein, eine Runde mit ihnen durch die Bucht zu cruisen – stets einer auf einem Schwimmreif, der hinter dem Boot hergezogen wurde. Bei dreißig Meilen die Stunde und einer langgezogenen Kurve konnte man hier wunderbar das Gesetz der Fliehkraft austesten und danach fühlte ich mich tatsächlich angestrengt – ein Gefühl, dass den restlichen Urlaub über nicht zum Vorschein kam. Obwohl!? Wir kochten selbst und beötigten immer wieder Feuerholz. Dieses zu kaufen und zum Platz zu bringen konnte unter Umständen auch anstrengend sein.
Silvester war wenig spektakulär. Ich war totmüde, weil ich seit sieben Uhr wach war und hatte zudem kein Geld. Also saßen wir einfach ein bisschen draußen rum, sind am Strand eingschlafen und dann irgendwann ins Bett gekrochen.
Was noch? Eine schöne Geschichte ist mit Sicherheit unsere Heimfahrt von Cape McLear nach Blantyre. Wir wurden von einem weißen Pärchen auf deren Pick-Up-Ladefläche mitgenommen. Die Dame schlief, er fuhr, rauchte, kiffte und stellte mich immer wieder vor die Frage, ob ich nicht doch lieber absteigen sollte. Bei konstanter Geschwindigkeit von 130 km/h waren wir sehr, sehr schnell unterwegs. Aber ich habe es überlebt und wir waren in so kurzer Zeit daheim, wie wir es uns nie erträumt hatten.
Den restlichen Tag verbrachte ich dann noch in Blantyre und am nächsten Tag, Sonntag dem 03., startete ich gegen Abend meine Rückfahrt. Wieder sah ich nur sehr wenig von der Natur, da der Bus ja nachts unterwegs war. Wieder war Karonga Umstiegsplatz und wieder fuhr ich mit dem Taxi zwischen Karonga und der Grenze. Bis nach Mbeya war so ziemlich alles wie auf der Hinfahrt. Da Busse in Tansania aber nach zwölf nicht mehr unterwegs sein dürfen, fuhr von Mbeya aus kein Bus mehr nach Moshi. Das wusste ich zum Glück schon vorher, sodass ich mir eine Übernachtung bei einem anderen Freiwilligen, Jendrik, organisiert hatte. War schön und ausgesprochen gemütlich dort. Obwohl sich Mbeya mit einem ziemlichen Regensturm nicht gerade von seiner Schokoladenseite präsentierte.
Am nächsten morgen startete ich dann die letzte Etappe und um halb zwölf in der Nacht war ich endlich zu Hause in Moshi. Besonders schön war es, zu spüren, dass ich mich wirklich wie auf dem Heimweg fühlte. Eine gewisse Geborgenheit empfinde ich hier also in Moshi. So, das war jetzt aber genug!
...Malawi, Malawi...ich weiß nicht genau, wo ich jetzt anfangen soll zu erzählen. Die meisten haben inzwischen vermutlich (hoffentlich) verstanden, dass der folgende Blogeintrag über dieses kleine Land südlich von Tansania berichten soll. Und natürlich von meiner Reise dorthin und zurück.
Mein alter Schulkollege, Monsieur David Drengk, ist als Freiwilliger des DED in Blantyre tätig und wir hatten von Anfang an geplant, uns gegenseitig zu besuchen. Für das diesjährige Weihnachtsfest und Silvester und Neujahr habe ich mir dann vorgenommen, diese Verabredung wahrzumachen.
Also bin ich in Moshi in den Bus nach Mbeya gesprungen. Soweit war meine Reise vorher geplant. Nach guten siebzehn Stunden im Luxusbus kamen wir um Mitterneacht am Ziel an. Ich schlief dann einfach im Bus weiter, bis am nächsten Morgen alle Schläfer um halb sechs rausgeschmissen wurden. Ein netter Mann nahm sich dann meiner an und zeigte mir, wie ich bis zur Grenze Malawis kommen würde – nach eineinhalb Stunden Daladalafahrt war die zweite Etappe (bis zur Grenze) geschafft, die von einem Fahrradtaxiritt mit Rucksack und Tasche plus meine Wenigkeit einen gebührenden Schlussspurt erlebte.
Die Aus- und Einreiseformalia waren ziemlich schnell erledigt und schon saß ich im Taxi nach Karonga. Für gute zweieurofünfzig legte ich diese knapp fünfzig Kilometer durchaus bequem zurück. Zuerst war das Taxi noch recht voll, doch die zahlreichen Polizeikontrollen taten ihr bestes, die anderen Passagiere aus dem Taxi rauszuziehen. Insbesondere die beiden tansanischen Fischer, die ihr ganzes Equipment dabei hatten, mussten erst einmal bestechen, bevor die nächste Kontrolle die Beschlagnahmung ihres Gutes zufolge hatte (sie hatten nämlich kein Geld mehr).
Karonga. Bis hierhin zeigte mir auch meine Landkarte an, wo ich war und ich wusste auch, dass ich an meinem zweiten Tag locker dorthin kommen würde. Wie von dort die Verbindung nach Blantyre sein würde, wusste ich aber nicht. Dementsprechend war ich erleichtert, als gleich zwei Busse mit dem Schild "Blantyre" in der Scheibe auf dem Busbahnhof einfuhren. Wunderbar :) Ich hatte in Karonga auch ziemliches Glück, nicht von den zahlreichen Erdbeben erfasst zu werden, die die Gegend in der Vorweihnachtszeit heimsuchten – stärkstes Beben: 6,2 auf der Richterskala.
Nach einer Stunde warten, setzte sich der Bus dann in Bewegung, fuhr erst entlang des wunderschönen Lake Malawi und bog dann in die Berge ab. Es war unglaublich grün hier, wie ich es bei mir oben noch nie gesehen hatte. Überall wuchs Mais oder anderes Grünzeug, es gab richtige Flüsse und es war einfach schön. Leider fuhren wir ab Mzuzu im Dunkeln, sodass ich die Rückkehr ans Seeufer nicht mehr sehen konnte. Dafür hatte ich genug Zeit zu schlafen, wenn nicht gerade alle Passagiere zum aussteigen aufgefordert wurden, damit die Polizei zum x-ten mal das Gepäck filzen kann. Meistens liefen diese Kontrollen dann auch noch so ab, dass einfach alle wach wurden ausstiegen, der Polizist einmal durch den Bus spazierte und dann wieder alle einstiegen. Ui, das war sinnvoll. Aber gut, ein bisschen Bewegung in sechzehn Stunden Busfahrt sind nicht schlecht. Morgens um halb fünf oder so war ich dann in Blantyre – es war mein Geburtstag und durch meine unerwartet frühe Ankunft (ich hatte mit mindestens drei vollen Reisetagen gerechnet) habe ich mir selbst das schönste Geschenk gemacht. David holte mich dann nach kurzer Zeit ab – wie schon in Mbeya nahm sich auch hier einer meiner Mitfahrer meiner an und wartete, bis David da war – und wir fuhren erstmal zu ihm nach Hause. Ein Segen, so eine Dusche nach zwei Tagen im Bus sitzen.
Was nun folgte, war ein fast zweiwöchiger Entspannungsurlaub. Extrem entspannend. Bis zum ersten Weihnachtsfeiertag waren wir noch in Blantyre. Heiligabend feierten alle DED-Blantyre-Freiwilligen zusammen. Da war ich auch eingeladen und wir verantalteten ein großartiges Fressgelage. Es war herrlich: Grillhühnchen, Frikadellen, viele Salate, selbstgebackenes Brot, diverse Nachtische...auch Alkohol gab's – ein bisschen. Zwischendrin lasen wir die Weihnachtsgeschichte. Gottesdienst war leider nicht. In Malawi gibt es nicht den typischen Heiligabendgottesdienst. Man geht am 24. irgendwann in die Kirche, fängt zu singen an und verlässt das Gebäude am nächsten Morgen. Das war nicht ganz nach meinem Geschmack. Insgesamt kann ich sagen, Heiligabend war ein voller Erfolg!
Am Folgetag fuhr dann die ganze Gruppe nach Cape McLear. An diesem wunderschönen Fleckchen Erde machten wir dann wirklich nichts als Faulenzen. Okay, einmal sind wir zu der Insel gefahren, die direkt vorm Ufer liegt und waren schnorcheln. Bei der riesigen Vielfalt an Buntbarschen war das ein voller Erfolg. Genauso wie die zweite wirkliche Aktivität, die wir unternommen, bzw. zu der wir eingeladen wurden: unsere Campingplatznachbarn waren mit eigenem Boot, Wasserskiern, etc. angereist und luden uns ein, eine Runde mit ihnen durch die Bucht zu cruisen – stets einer auf einem Schwimmreif, der hinter dem Boot hergezogen wurde. Bei dreißig Meilen die Stunde und einer langgezogenen Kurve konnte man hier wunderbar das Gesetz der Fliehkraft austesten und danach fühlte ich mich tatsächlich angestrengt – ein Gefühl, dass den restlichen Urlaub über nicht zum Vorschein kam. Obwohl!? Wir kochten selbst und beötigten immer wieder Feuerholz. Dieses zu kaufen und zum Platz zu bringen konnte unter Umständen auch anstrengend sein.
Silvester war wenig spektakulär. Ich war totmüde, weil ich seit sieben Uhr wach war und hatte zudem kein Geld. Also saßen wir einfach ein bisschen draußen rum, sind am Strand eingschlafen und dann irgendwann ins Bett gekrochen.
Was noch? Eine schöne Geschichte ist mit Sicherheit unsere Heimfahrt von Cape McLear nach Blantyre. Wir wurden von einem weißen Pärchen auf deren Pick-Up-Ladefläche mitgenommen. Die Dame schlief, er fuhr, rauchte, kiffte und stellte mich immer wieder vor die Frage, ob ich nicht doch lieber absteigen sollte. Bei konstanter Geschwindigkeit von 130 km/h waren wir sehr, sehr schnell unterwegs. Aber ich habe es überlebt und wir waren in so kurzer Zeit daheim, wie wir es uns nie erträumt hatten.
Den restlichen Tag verbrachte ich dann noch in Blantyre und am nächsten Tag, Sonntag dem 03., startete ich gegen Abend meine Rückfahrt. Wieder sah ich nur sehr wenig von der Natur, da der Bus ja nachts unterwegs war. Wieder war Karonga Umstiegsplatz und wieder fuhr ich mit dem Taxi zwischen Karonga und der Grenze. Bis nach Mbeya war so ziemlich alles wie auf der Hinfahrt. Da Busse in Tansania aber nach zwölf nicht mehr unterwegs sein dürfen, fuhr von Mbeya aus kein Bus mehr nach Moshi. Das wusste ich zum Glück schon vorher, sodass ich mir eine Übernachtung bei einem anderen Freiwilligen, Jendrik, organisiert hatte. War schön und ausgesprochen gemütlich dort. Obwohl sich Mbeya mit einem ziemlichen Regensturm nicht gerade von seiner Schokoladenseite präsentierte.
Am nächsten morgen startete ich dann die letzte Etappe und um halb zwölf in der Nacht war ich endlich zu Hause in Moshi. Besonders schön war es, zu spüren, dass ich mich wirklich wie auf dem Heimweg fühlte. Eine gewisse Geborgenheit empfinde ich hier also in Moshi. So, das war jetzt aber genug!
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