Dienstag, 24. August 2010

Mitbringsel

Massaimesser, bunte Umhaengetuecher, bunte Handtaschen, Massaituecher, Holzschnitzereien (okay,die sind schwer), bunte Bilder, billige Zigaretten, tansanischen Schnaps aus Plastiktueten, eine Kochbanane, qualitativ minderwertige DVDs mit 20 Filmen auf einer CD - was auch immer gewuenscht wird, man moege es mir sagen und ich werde schauen, ob es in den Koffer passt. Elektrogeraete sind hier uebrigens nicht billiger, wenn man es unter dem Preisleistungsaspekt betrachtet...ansonsten verbleibe ich mit einem Tipp, den ich heute in Sachen Wahl bekommen habe: man sollte bei der Wahl immer auf sein Herz hoeren und nichts aus Gruppenzwang machen - und deshalb einfach den Stimmzettel im Wahlbuero lesen und dann intuitiv waehlen, wer einem auf dem Papier sympathischer erscheint. Im Oktober sind hier Wahlen...Kampagnien laufen auch schon und ich bin froh, nicht waehlen zu muessen. CCM, die Partei (die Partei, die Partei, die hat immer recht...) wird ohnehin gewaehlt, obwohl sich meinem Eindruck nach kein anderes Land Ostafrikas so langsam entwickelt (obwohl oder weil es so friedlich ist?). Doch was ich hier von der Opposition gesehen habe, ist auch nicht sehr viel ueberzeugender. In Moshi gibt es einen stinkreichen Oppositionspolitiker, der unbestechlich ist und das auch immer ganz stolz sagt. Ich habe ihn einmal ein bisschen erzaehlen gehoert und noch mit anderen Leuten ueber ihn gesprochen und - tatata - am Beginn seiner ganzen Geldscheffelei steht angeblich eine Taetigkeit beim Zoll im Hafen von Dar Es Salaam. Als er dort kuendigte, baute er das erste Speditionsunternehmen auf, das zwischen Dar und Sambia verkehrte und wurde ziemlich schnell ziemlich reich.
Heutzutage besitzt er sogar einen Helikopter, mit dem er auf Wahlkampagnie geht. Frueher lieh er sich den Vogel nur aus, bis die CCM ein Gesetz erliess, das Helikopter waehrend der drei Monate vor der Wahl nicht zu solchen Zwecken eingesetzt werden duerfen. Das sagte zumindest der Herr. Aus anderer Quelle wurde mir gesagt, er habe seine Partei ja immer tatkraeftig unterstuetzt, die Laihausgaben fuer den Heli warenaber recht hoch. Also hat er sich den gekauft und verwendet jetzt die Haelfte des Wahlkampfbudgets der Partei, um dieser den helikopter zu leihen. Ist das noch verstaendlich? Naja, auf jeden Fall ist die Opposition nicht so sehr sauber. Noch dazu hat ihr reicher Anfuehrer die Kondition festgelegt, dass fuer seine finanzielle Unterstuetzung seine beiden Toechter die Extrasitze der Partei im Parlament bekommen. In fuenf Jahren haben die beiden Damen angeblich kein Wort im Parlament gesagt, jedoch das Salair eines Parlamentariers eingtestrichen - und gleichzeitg noch eine wunderbare Frauenquote beguenstigt, die im Ausland mit Sicherheit gerne gesehen wird...
...aber die Chadema, die Oppositionspartei, von der ich gerade rede, ist auch nicht die groesste Oppositionspartei und eigentlich nur in Moshi und Umgebung populaer. Wichtiger ist die CUF, die Civil United Front. Sie ist auf Zanzibar sehr stark und hat auch entlang der Kueste Bedeutung. Doch je weiter es ins Landesinnere geht, desto unbedeutender wird sie. Waherend die Cals die Chaggapartei (Chagga ist das Volk, das am Kili lebt) bezeichnet wird, gilt die CUF fuer viele als die Partei der Muslime. Da bleibt als Volkspartei nur die CCM...viel mehr kann ich ueber das politische Geschehen in diesem Land leider nicht weitergeben, da es mir an Infos fehlt...

1 Kommentar:

  1. Mambo Boana!
    Danke für die nette Beschreibung eines Teils der politischen Landkarte Tansanias! Zu Ecuador kann ich bisher nichts sagen – außer, dass immer wieder darauf hingewiesen wird, dass das Land eines der korruptesten weltweit sei. Ich kann das weder dementieren noch bestätigen bisher. Mal sehen!
    Dir noch eine gute letzte Woche!
    (Wie die Zeit vergeht, bei dir!)
    Grüße aus Otavalo!

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