Nachdem schon bei meinem achtstuendigen Zwischenstopp am Kairoer Flughafen kein Internet zu finden war, hat mir Annika soeben das naechste Internetcafe gezeigt. Doch ich moechte die Erlebnisse meiner Reise jetzt moeglichst chronologisch schildern.
Gestern morgen ging es dann also vom Frankfurter Flughafen los, gen Sueden. Dass ich gerade noch rechtzeitig abgeflogen bin, bestaetigten mir die leicht bepuderten Alpen. Danach war aber an Winter nicht mehr zu denken: ein beeindruckender Flug ueber die zahlreichen griechischen Inseln und dann die Landung in Kairo. Dort war es 38 Grad warm. Mit langer Hose, Wanderstiefeln und Fleecejacke, die meinen Koffer zu schwer gemacht haetten und deshalb an mir hingen, dachte ich deshalb gar nicht erst daran, den Kairoer Flughafen zu verlassen. Stattdessen habe ich gelsen, Flugzeuge angeschaut, fuer schlappe 9 Dollar bei Burger King gegessen (das war das billigste!), zwei Minuten Kisuaheli gelernt und gewartet. Abends um halb elf ging es dann endlich weiter und um kurz nach vier, als kurz nach fuenf der hiesigen Zeit, bin ich dann endlich in Dar Es Salaam gelandet. Leider eine Stunde zu frueh, um den Sonnenaufgang aus dem Flugzeug heraus zu geniessen.
Nachdem ich dann mein Touristenvisum erhalten habe und ich erleichtert meinen Koffer, der in Kairo durchgecheckt wurde, wieder erblicken konnte, wartete auch direkt draussen Freddie von Envirocare. Er hat mich dann durch die Strassen kutschiert, die fuer morgens halb sechs sehr, sehr frequentiert waren (weniger von Autofahrer, als von Fussgaengern). Das liegt vermutlich am Ramadan und daran, dass es morgens sehr angenehme Temperaturen sind. Diese Fahrt war auch in Sachen Tansanischer Verkehrskunde lehrreich: so erfuhr ich zuerst, was eine Ampel bedeutet, bzw. was sie eben nicht bedeutet, als an den Ampeln immer wieder Autos in aller Seelenruhe an Freddies wartendem Auto vorbeifuhren. Wesentlich beeindruckender war dann aber die Fahrt zu meiner Wohnung, als wir die grossen geteerten Strassen hinter uns gelassen haben. Wir sind auf Untergruenden unterwegts gewesen, bei denen in Deutschland jeder umkehren wuerde, weil er Angst um sein Auto hat. Aber immerhin waren wir ja auch in einem verkehrstuechtigen Nissan unterwegs. Die Fahrt hier ins Einkaufszentrum zum Internetcafe war noch wesentlich abenteuerlicher. Nachdem Annika und ich ein bisschen die nachbarschaft ausgekundschaftet und danach zu Mittag gegessen hatten, wollten wir ins Mlimani City, wo wir jetzt auch sind. Davor kam aber noch Sele, nuser netter Hausverwalter, und hat mein Moskitonetz in die Decke gehaemmert und mir dabei meine ersten Kisuahelivokabeln beigebracht. Und dann kam meine erste grosse Dalla-Dalla-Fahrt. Dalla Dallas sind Kleinbusse, in die moeglichst viele Sitzbaenke reingezimmert werden und die einen ueberalle auf ihrer Strecke aufsammeln und rausschmeissen. Der Reiz an der Sache ist, dass sie (meist) viel schneller als Fussgaenger und (immer) viel billiger als Taxis sind. Dafuer mus man aber auf jeglichen Komfort verzichten und sich damit abfinden, dass in einem Mercedes-Sprinter-grossen, zerfallenden Mitsubishi locker 15 Sitzplaetze plus Fahrer- und Beifahrersitze belegt sind und dann nochmal 10-15 Leutre stehen. Manchmal kommt es sogar vor, dass der Kerl, der Ein- und Ausstieg regelt, sogar sagt, das Dalla Dalla sei zu voll. Wenn es dann soweit ist, widerspricht auch keiner, der dann nicht mehr reinpasst. Das war schon eine lustige Fahrt und ich freue mich auf die Rueckfahrt.
Jetzt ist meine Nutzungszeit gleich um und deshalb nur noch gesagt, dass der Supermarkt hier deutsches Preisniveau hat, was mich ziemlich geschockt hat. Jetzt gehen wir gleich noch auf den Markt, um mir einen Steckdosenadapter zu kaufen und dann geht's wieder heim. Da werde ich dann vermutlich todmuede ins Bett fallen.
Naechstes Mal werde ich ein bisschen mehr Zeit hier verbringen, sodass ich dann vielleicht auch mal Fotos hochladen kann und auch Mails schreiben werde.
Bis dahin, kwa heri!
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Hey Bruderherz!
AntwortenLöschenSchön, dass du gut angekommen bist: Dann hast du ja den ersten großen Aufreger schon erfolgreich hinter dich gebracht!
Viel Spaß und Glück beim ersten Kennenlernen der neuen Umgebung, Kultur, Sprache und – natürlich – Menschen!
Sei gegrüßt,
Simon
Mensch, Hannes, toll, von Dir zu lesen. Bis jetzt stehen wir ja noch so in Kontakt miteinander, dass Du noch gar nicht so RICHTIG weg bist!
AntwortenLöschenIch wünsche Dir eine gute Zeit! mama
Hey Hannes,
AntwortenLöschenklingt ja schon ganz cool, was man so hört. Ich bin jedenfalls ganz froh zu hören, dass nicht nur in Laos eine rote Ampel mehr der Straßenbeleuchtung dient als der Verkehrsregelung ;). Übrigens sind hier viele Außenspiegel auf den Fahrer ausgerichtet, der sich dann während der Fahrt stylen kann, wie ist das denn bei euch??
Ich wünsch dir auf jeden Fall weiterhin ein gutes Einleben in Tansania und hoffe, mal wieder was von dir zu hören!!
LG
Moritz
Jambo Hannes! Mambo? (Diese Sprache ist anscheinend genauso seltsam wie das Ghana-Twi...)
AntwortenLöschenDas hört sich ja alles sehr spannend an, da will man glatt auch wieder weg. Besonders schön ist deine Beschreibung der Dalla-Dallas, die in Ghana exakt dasselbe sind (Tro-Tros), billig, schnell, aber eigentlich kann man nur mit geschlossenen Augen entspannt mitfahren... Ich wünsche dir jetzt jedenfalls einen guten Start in Tansania (genieße noch etwas das Adrenalin des Neuen, bevor du dich dann hoffentlich perfekt an das tansanische Leben anpasst).
Denne mal weiterhin alles Gute, freue mich schon auf den nächsten Bericht
Beste Grüße
Steffen