...beschreibt das, was ich derzeit mache wohl ganz gut - deshalb auch so wenig Eintraege auf meinem Blog. Es spielt sich wenig speaktakulaeres ab, dennoch bringt eigentlich jeder Tag eine kleine Besonderheit mit sich.
Freitag praeparierten Francis und Dorice (die uebrigens beide sehr gewissenhafte und auf Effizienz bedachte Mitarbeiter/Vorgesetzte waren) ein kleines Festmahl: Francis hatte mittags in einer der Kooperativen ein lebendiges Huhn gekauft, was er den Rest des Tages im Fussraum des Pick-Ups gefesselt liegen liess und dann abends, als es sichtlich erschoepft war, von unserem Masaai schlachten liess. Nach dem Hund, den unser Fahrer mit lockeren achtzig bis hundert Km/h kurz zuvor ganz laessig ueberfahren hatte (der Hund stand auf einer langen Gerade mitten auf der Strasse und der Fahrer rechnete einfach damit, dass das Tier schon noch abhauen wuerde und hielt sein Tempo), war das das zweite Tier, was an diesem Tag auf unser Gewissen ging. Lecker war's.
Der Arbeitswoche folgte ein Entspannungswochenende ohne grosse Aktivitaeten, dafuer mit viel lesen, essen (Anni buk einen gedeckten Bananenkuchen) und schlafen.
Dienstag trafen wir uns mit zwei jungen Herren, die Freiwillige in den Parebergen sind. Wie ich ihnen versprochen habe, erwaehne ich sie hier: Christian aus Schwanheim bei Frankfurt und Jo aus Berlin (eignetlich aus Spandau...). Die beiden kamen von einem mehrtaegigen Bordellaufenthalt in Nairobi zurueck. Ja, das passiert, wenn man keinen Reisefuehrer hat und ins erstbeste Guesthouse geht. Am letzten Tag ihres Urlaubs, der dadurch bedingt war, dass Jo sich vor ein paar Wochen beim Holzhacken eine Sehne durchschnitt und den Daumen zwei Wochen und einen "Arztbeusch" spaeter immer noch nicht bewegen konnte, zeigte jemand den Jungs die Stadt und erklaerte ihnen, sie haetten sich in einem Freudenhaus eingemietet, wo man eigentlich ein paar Stunden mit einer Frau und nicht mehrere Tage verbringt. Naja, ich glaube, sie hatten Spass und auch ich hatte ihn, als ich diese Geschichte hoerte. Ausserdem wurde der Daumen operiert.
Weiter geht's: Mittwoch Abend waren wir zu einer Party eingeladen. Anni hatte von irgendeinem Maedchen eine SMS bekommen, die uns als Einladung diente. Es stellte sich heraus, dass die Party auf dem Aerzte-, Pfleger- und Freiwilligenwohnareal des KCMC (Kilimanjaro Christian Medical Centre) stieg und dort viele Freiwillige des KCMC feierten. Kanadier, Schweden, Norweger und vor allem Deutsche. War ein lustiger Abend und es war schoen, mal "privat" zu feiern, ganz ohne sich aufdraengende Taxifahrer, Prostituierte oder andere Dienstleister. Schade war, dass wirklich kein einziger Tansanier anwesend war...
Nun bin ich auch schon beim heutigen Tag angekommen: Anni und ich fuhren morgens in die Stadt, um uns die allwoechentliche Kaffeeauktion anzusehen. Hier wird der gesamte Kaffee aus Tanzania verhoekert. Klingt sehr spektakulaer, aber es ging ziemlich ruhig zu in dem sehr modernen Auktionsraum. Alles lief elektronisch ab, jeder sass in einem bequemen Ledersessel und es gab extrem starken Kaffee zu trinken. Nach eineinhalb Stunden haben wir die Veranstaltung dann wieder verlassen - es war noch lange nicht die Haelfte versteigert. Jetzt will ich mich ein wenig in Sachen tansanischer Kaffeeexport fortbilden.
Tutaonana!
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Hey!
AntwortenLöschenAlso das klingt ja wirklich alles nach einer interessanten und tollen Zeit für dich! Afrika ist schon echt eine komplett andere Welt als wir sie kennen. Ich kann mir das gar nicht so richtig vorstellen^^ Es freut mich, dass es dir so gut geht!
Aber mit dieser komplett anderen Welt muss bzw. will ich mich jetzt auch immer mehr beschäftigen. Meine Auslandspläne haben sich mittlerweile nämlich weiter gefestigt. Am Montag habe ich eine Zusage für Ecuador bekommen. Zwar hab ich noch kein Projekt, aber den Platz habe ich sicher!
Ich muss schon sagen, dass das echt ein tolles aber auch sehr komisches Gefühl ist. Ich bin mal gespannt wie das jetzt alles weitergeht!
Ich wünsche dir weiterhin noch eine super Zeit und bis bald mal wieder!
Liebe Grüße, Julika!