Freitag diente zum ausruhen. War noch ein bisschen angeschlagen und habe mich nicht so gefühlt, als könnte ich lange weg – wir hatten ja letztes Wochenende gelernt: wenn weg, dann spät weg. Ist jetzt eingespeichert. Und am Samstag haben Anni und ich das dann auch umgesetzt. Wir haben uns mit zwei anderen Freiwilligen, dem Alex und der Clara, getroffen, beim Dance Festival. In der Annahme, das sei eine Party, sind Anni und ich zwei Stunden nach Beginn, um zehn Uhr dort angekommen, um zu sehen, dass es eine Tanzshow war, von der wir die letzten drei Minuten gesehen haben. Aber gut...nach einem Barbesuch sind wir dann erneut zum Maisha-Club, wo wir ja letzte Woche schon einmal waren. Skeptisch bin ich mit sieben anderen zusammen in einem normalen Taxi dorthin gefahren. Zuerst einmal haben wir in der Bar davor alle eine Cola oder Sprite gekauft, um sie mit dem hier erhältlichen Billigschnaps, Konyagi, zu mischen, den wir außerhalb der Bar gekauft haben. Ganz legal, auf dem Tisch. Um eins oder so sind wir dann in den Club. Die Musik war sau laut, die Luft war arschkalt, da die Klimanalage auf Hochtouren lief und der Raum war gut gefüllt. Also schon mal ein erster Erfolg. Wir sind dann noch eine ganze Weile geblieben und haben das Tanzbein geschwungen. Die vielen anderen Weißen, die auch da waren, sind mit der Zeit alle verschwunden, sodass irgendwann fast nur noch Schwarze da waren. Da ist mir aufgefallen, dass kaum Frauen da waren. Scheint so, dass die weibliche Gesellschaft in solchen Lokalitäten lieber draußen wartet und Geld für schmuddelige Dienste verlangt. Mir ist in dem Club keine einzige Gruppe schwarzer Mädchen aufgefallen. Komisch. Als der Himmel schon wieder anstalten machte, sich langsam zu erhellen, bin ich ins Bett gefallen. War eine gute Nacht!
Am Sonntag haben Anni und ich beschlossen, noch einmal ein bisschen durch Dar zu bummeln. Es bleibt ja gar nicht mehr so viel Zeit hier. Also sind wir mit dem Dalla in die Stadt gecruist und dort einfach ein bisschen rumgelaufen. Und ich muss mich korrigieren. Ich hatte ja gesagt, Dar wäre einfach nur hässlich. Das war irgendwie mein erster Eindruck, weil wir damals so durchgehetzt sind und ständig von Verkäufern und Bettlern genervt wurden. Diesmal hatten wir kein bestimmtes Ziel, sind durch die Straßen “gebummelt” und hatten Zeit. Und irgendwie war es echt schön. Die Straßen waren sehr ruhig, kaum Autos, immer wieder saßen ein paar Leute am Straßenrand rum, aber niemand war hektisch und ich hatte das Gefühl, selbst der Bremthaler “Dorfkern” ist stressiger zu durchqueren als Dar. Am schönsten finde ich aber die vielen Bäume, die überall in der Stadt rumstehen und zwischen den vielen heruntergekommenen Häusern eine sehr gemütlich Stiimmung erzeugen, die einen den Großstadtgestank vergessen lässt. Man merkt, es hat mir gefallen.
Das Wochenende war insgesamt ein voller Erfolg!
Bilder von der Stadt folgen, wenn ich mal wieder die schnelle Internetcaféverbindung hab.
Meine Adresse in Moshi wird folgende sein:
Hannes Lindenberg
c/o Envirocare
P.O. Box 7246
Moshi
Tansania
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Hi Hannes,
AntwortenLöschenhoffe dir gehts gut und wie ich las, hast du deine neuen fussballschlappen langsam eingespielt? Genieß die guten Platzverhältnisse, in Deutschland wird bald nur noch auf Kunstrasen gespielt ;-).
Naja und dass dein Kreislauf bald wieder richtig fit ist, sonst ist es immer ein bisschen nervig! Und grüß Musti den Lüddn mal, wenn Du ihn nochmal siehst!
Bis dänn,
Sören